Betty White, geliebte Schauspielerin, Komikerin und Schwulenikone, ist im Alter von 99 Jahren gestorben.
Die unermüdlich witzige und urkomische White zog jahrzehntelang das Publikum in ihren Bann und wurde mit zunehmendem Alter immer witziger und unaufhaltsamer.
Für White schien das Altern nie eine Einschränkung zu sein. Im Alter von 88 Jahren posierte sie 2011 mit gutaussehenden Männern für einen Kalender zugunsten der Morris Animal Foundation. In ihren Neunzigern moderierte sie Saturday Night Live und spielte jungen Leuten Streiche als Gastgeberin der Show “Betty White’s Off Their Rocker”.
Bei uns in Deutschland ist White vielleicht am bekanntesten für ihre Rolle der Rose Nylund in der NBC-Sitcom The Golden Girls, aber sie hatte eine lange, bahnbrechende Karriere sowohl vor als auch nach dieser Rolle im Jahr 1985.
In den 1970er Jahren gewann White zwei Emmys für ihre Darstellung der Sue Ann Nivens in der Mary Tyler Moore Show.
Im Jahr 1983 gewann sie als erste Frau einen Daytime Emmy für die herausragende Moderation einer Spielshow, ironischerweise für eine Show namens “Just Men!” Bevor sie die Show moderierte, hatte White jahrelang in verschiedenen Wettbewerbsshows mitgewirkt, was ihr den Beinamen “The First Lady of Game Shows” einbrachte.
In den 1950er Jahren war sie außerdem die erste Frau, die eine Sitcom produzierte und gleichzeitig die Hauptrolle spielte, als sie zwei Staffeln lang die Titelfigur in “Life with Elizabeth” verkörperte.
White starb als achtfache Emmy-Preisträgerin, aber noch beeindruckender als ihre Auszeichnungen war ihr beständiger Charme, der es ihr ermöglichte, das Publikum ihr ganzes Leben lang zu fesseln.
Whites Energie und ihr Sinn für Humor waren nur ein Teil dessen, was sie allgemein beliebt machte. Sie hatte auch eine warme Ausstrahlung. Obwohl sie sich selbst nie zu ernst nahm, vermittelte sie ihrem Publikum immer das Gefühl, sie schon ewig zu kennen und dass sie ja bereits immer da war – auch in den schlechten Zeiten.
Sie hatte wirklich alles, diese seltene Kombination aus unauslöschlichem Talent, Wärme, Unverblümtheit und Charme.
White wurde von allen geliebt, aber sie hatte einen ganz besonderen Platz im Herzen der queeren Gemeinschaft. Die Washington Blade-Autorin Kathi Wolfe schrieb 2010, dass die Verbindung, die LGBTQ+ Menschen zu ihr fühlten, aus den Kämpfen resultierte, die White ertragen musste.
“Sie hat die Depression, den Zweiten Weltkrieg, die Scheidung, den Verlust ihres Mannes Allen Ludden (den sie die “Liebe ihres Lebens” nannte) und das Älterwerden überstanden. Wir haben inmitten von Bigotterie, Ablehnung durch unsere Familien, Ächtung durch Heterosexuelle und AIDS weitergemacht (und sind oft erfolgreich gewesen). Wir identifizieren uns mit Überlebenden und respektieren sie. Vor allem, wenn sie talentiert und lustig sind.
White wurde nicht nur von der LGBTQ+-Gemeinschaft geschätzt; sie setzte sich auch wehement dafür ein und sprach sich für die Gleichstellung der Ehe aus, als dies noch nicht allzu populär war.
Im Jahr 2010 setzte sich White mit dem “Parade” Magazine zusammen und erklärte ihre Unterstützung für LGBTQ+ Menschen.
“Mir ist es egal, mit wem jemand schläft”, sagte sie. “Wenn ein Paar schon so lange zusammen ist – und es gibt homosexuelle Beziehungen, die solider sind als manche heterosexuelle – finde ich es in Ordnung, wenn sie heiraten wollen. Ich weiß nicht, wie Menschen so gegen etwas sein können. Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten und machen Sie sich nicht so viele Gedanken über andere Leute.
Danke Betty – für die vielen schönen Stunden mit Dir – wir werden dich vermissen!