Das letzte Tabu: Prime-Video-Dokumentation enthüllt die verborgene Welt homosexueller Fußballprofis”
In der glanzvollen Arena des Profifußballs, in der über 500.000 männliche Spieler um Ruhm kämpfen, bleibt eine Frage oft unbeantwortet: Wo sind die offen homosexuellen Fußballprofis? Die neue Prime-Video-Dokumentation “Das letzte Tabu”, ab dem 13. Februar 2024 verfügbar, wirft einen eindringlichen Blick auf dieses rätselhafte Phänomen, das laut aktuellen Schätzungen weniger als zehn Athleten betrifft.
Der Dokumentarfilm, eine Produktion des Kölner Emmy-Preisträgers Leopold Hoesch (54), taucht tief in die verborgenen Ecken des Fußballs ein, wo das Thema Homosexualität noch immer ein Tabu zu sein scheint. Dabei werden mutige Geschichten präsentiert, die das Schweigen brechen und das Bewusstsein für die Herausforderungen homosexueller Fußballspieler schärfen.
Einer der zentralen Punkte des Films ist die bewegende Geschichte von Justin Fashanu (†37), dem ersten britischen Fußballprofi, der seine Homosexualität öffentlich machte und tragischerweise sein Leben verlor. Durch die Augen seiner Nichte Amal wird Fashanus Lebensweg beleuchtet, um eine Perspektive auf die persönlichen und gesellschaftlichen Hürden zu bieten.
Ebenfalls kommen andere Spieler wie Marcus Urban (53), der sich auf dem Sprung in die Bundesliga outete, sowie Collin Martin (29) und Matt Morton zu Wort, um zu zeigen, dass Authentizität und Profisport kein Widerspruch sein müssen. Die Dokumentation wirft einen Blick auf das Ringen dieser Sportler zwischen Identitätsverleugnung und persönlicher Befreiung.
Neben den Spielerporträts bietet der Film Einblicke von Größen des Sports wie Per Mertesacker (39) und Schiedsrichter Babak Rafati (53), die den enormen Druck in der Fußballwelt thematisieren. Tatjana Eggeling gibt zudem Einblick in ihre Gespräche mit ungeouteten Spielern. “Das letzte Tabu” stellt dabei zentrale Fragen: Warum wird das Thema Homosexualität im Fußball totgeschwiegen? Steht es im Widerspruch zum Bild des hyper-männlichen Fußballhelden? Oder sind Spieler und Fans bereits weiter als die Verantwortlichen der Branche?
Der Dokumentarfilm verspricht nicht nur einen Einblick in die Herausforderungen homosexueller Fußballspieler, sondern fungiert auch als Spiegel einer möglicherweise weniger toleranten Gesellschaft, als sie glaubt zu sein. “Das letzte Tabu” zeigt auf, dass die Fußballwelt und die Gesellschaft insgesamt noch einen weiten Weg vor sich haben, um wahre Akzeptanz und Gleichberechtigung zu erreichen. Jakub Jankto outet sich im letzten Jahr – wir berichteten.
Stoff genug gibt es schon jetzt:
https://www.youtube.com/watch?v=MsXNR1h94RADas Thema der fehlenden Offenheit von Profifußballern bezüglich ihrer sexuellen Orientierung ist komplex und von verschiedenen Faktoren geprägt. Einige Gründe können dazu beitragen, diese Zurückhaltung zu erklären:
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Homophobie im Sportumfeld: Der Profifußball ist oft von traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit und einem starken Wettbewerbsgeist geprägt. Spieler könnten befürchten, dass ihre sexuelle Orientierung zu Vorurteilen, Diskriminierung oder sogar Mobbing seitens ihrer Teamkollegen, Gegner oder Fans führen könnte.
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Mangelnde Sichtbarkeit von Vorbildern: Das Fehlen prominenter homosexueller Vorbilder im Fußball könnte dazu führen, dass Spieler sich nicht sicher fühlen, ihre sexuelle Orientierung öffentlich zu machen. Die Angst vor dem Unbekannten und möglichen negativen Reaktionen könnte abschreckend wirken.
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Gesellschaftlicher Druck: In vielen Teilen der Welt gibt es noch immer gesellschaftliche Vorurteile gegenüber Homosexualität. Profifußballer sind oft öffentliche Persönlichkeiten und könnten zögern, sich zu outen, um persönliche Angriffe oder soziale Ablehnung zu vermeiden.
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Mangelnde Unterstützungssysteme: Es könnte ein Mangel an Unterstützung und Ressourcen für Spieler geben, die sich öffentlich zu ihrer Homosexualität bekennen möchten. Die Unsicherheit darüber, wie Vereine, Sponsoren und Fans reagieren könnten, könnte Spieler davon abhalten, diesen Schritt zu wagen.
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Traditionelle Normen im Fußball: Der Fußball ist oft als eine Welt von maskuliner Härte und Tradition bekannt. Spieler könnten befürchten, dass das Outing ihre Karriere beeinträchtigt oder dass sie nicht ernst genommen werden, wenn sie gegen diese traditionellen Normen verstoßen.